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Ortsfeuerwehr Pritzwalk

Aufstellung vor dem Gerätehaus in der Havelberger Straße beim Besuch von Ministerpräsident
Mitglieder

82, davon 57 Aktive, vier Frauen, zehn Jugendwehrmitglieder (Stand 3/2024)

 
Ortswehrführer

Adrian Zechser

 
Fahrzeuge

Einsatzleitwagen 1, Erkundungswagen CBRN, Löschgruppenfahrzeug 20/16, Drehleiterfahrzeug DLA (K) 23/12, Tanklöschfahrzeug 16/45, Mannschaftstransportfahrzeug, Kommandowagen, Anhänger Schlauchboot und Logistik

 

Mit die älteste Feuerwehr im Landkreis

425 Taler Beihilfe für die Erstausstattung gab es für die Freiwillige Feuerwehr Pritzwalk, als diese sich am 10. Mai 1872 gründete. Fortschrittliche Bürger der Stadt hatten einen entsprechenden Antrag an den Magistrat gestellt. Nachdem im Laufe der Jahrhunderte immer wieder große Brände verheerende Schäden in der Stadt angerichtet hatten, war die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr ein logischer Schritt.

220 Mitglieder hatte die Wehr nur zehn Jahre später, Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Wehr gut 400 Aktive, wenn man alle Spezialkräfte mitzählt, die zusammen über eine recht ordentliche Ausrüstung verfügten. 1897 schaffte die Wehr einen neuen Schlauchwagen und eine neue Spritze an. Ein Stall hinter dem Rathaus diente als Gerätehaus.

Feuerwehr nach Kriegsbrand. Quelle Feuerwehr Pritzwalk
Die erste Automobilspritze im Kreis Ostprignitz hatte 1922 die Feuerwehr Pritzwalk. Quelle: Feuerwehr Pritzwalk

1913 ließ die Stadt auf dem Markt den ersten Hydranten aufstellen, weitere folgten in der Marktstraße, der Schillerstraße, an der Post und der Molkerei. 1922 nahm der Landkreis Ostprignitz, zu dem Pritzwalk damals gehörte, die erste Automobilspritze in Betrieb – stationiert war sie in Pritzwalk. 1924/25 entstand neben dem Rathaus ein neues Gerätehaus mit modernem Schlauchtrockenturm und elektrischem Licht.

Es wird heute noch als Garage genutzt. Ein zweiter Schlauchturm wurde auf dem Schulhof der Goethe-Schule erbaut. Es folgte die Anschaffung einer Kleinmotorspritze. 1931 hatte die Pritzwalker Feuerwehr 184 Mitglieder, verfügte über 200 Meter Schlauch, zwei Steigerausrüstungen und neue Rauchschutzmasken.

Löschzug um 1930. Quelle: Feuerwehr Pritzwalk
Einer der schlimmsten Einsätze

Mit der Machtübernahme der NSDAP wurde das Feuerlöschwesen neu geordnet. Einer der schlimmsten Einsätze in der Geschichte der Wehr war die Explosionskatastrophe am 15. April 1945 am Bahnhof. Mit Unterstützung der Wehren aus umliegenden Orten gelang es den Pritzwalkern erst nach Stunden und Tagen, die vielen Brände in der Stadt zu löschen.
 

Hochwasser in Pritzwalk im Jahre 1954 - die Feuerwehr half. Quelle: Feuerwehr Pritzwalk

Im Mai 1945 bauten sieben Feuerwehrleute die Freiwillige Feuerwehr in Pritzwalk wieder auf – fast aus dem Nichts. Erst 1950 erhielt die Wehr ihr erstes Löschfahrzeug nach dem Krieg. Es war ein umgebauter Wehrmachtskrankenwagen. Als Pritzwalk 1952 Kreisstadt wurde, bekam die Feuerwehr größere Aufgabengebiete und mehr Verantwortung. Ein großes Hochwasser setzte 1954 die Innenstadt unter Wasser. Die Feuerwehr half. 1958 gab es das erste Tanklöschafhrzeug TLF 15. 1964 folgten weitere Fahrzeuge. In der Poststraße wurde 1965 das neue Gerätehaus übergeben, das die Kameraden mit viel Eigenleistung mit erbaut hatten.

Vorreiter mit der Frauenwehr

Die „AG Junge Brandschutzhelfer“ wurde 1965 gegründet. Mit der ersten Frauengruppe nahm die Feuerwehr Pritzwalk 1968 eine Vorreiterrolle in der Region ein. 1969 bekam die Pritzwalker Feuerwehr die damals höchste Leistungsstufe I für Freiwillige Feuerwehren verliehen. Die Kameraden halfen im gleichen Jahr beim Bau des Hainholzbades.


Modernisiert wurde 1970 mit der Umstellung auf Atemschutztechnik auf Druckluftgeräte, die Fahrzeuge erhielten Funktechnik. 1978 bekamen die Pritzwalker Brandschützer einen W 50 mit TLF-Ausrüstung. In den Jahren darauf folgten diverse Auszeichnungen. 1984 gehörten der Wehr 81 aktive Mitglieder an, wovon 14 Frauen waren. Es gab zwei Gruppen „Junge Brandschutzhelfer“ und eine AG „Brandschutz“.

Nach 1990 wurde der Brandschutz neu organisiert. Am 3. Oktober 1990 kuppelten die Pritzwalker mit der Partnerwehr Winsen/Luhe als Zeichen der Verbindung zwei B-Schläuche zusammen. Aus Winsen kam auch die erste neuere Ausrüstung. 1991 gab es ein neues Fahrzeug mit Drehleiter und Funktechnik aus der Landesreserve sowie ein digitales Alarmierungssystem. Die Zahl der Einsätze bei Unfällen auf Autobahnen und Landstraßen nahm zu.

Die Feuerwehren Winsen/Luhe und Pritzwalk besiegeln ihre Partnerschaft. Foto: Privat
Grundsteinlegung fürs Gerätehaus

Im November 1994 war Grundsteinlegung für das Gerätehaus in der Havelberger Straße, das 1996 eingeweiht wurde. Die Wehr hat 47 aktive Mitglieder, davon drei Frauen. Die Jugendwehr hat 23 junge Brandschützer im Team. In den folgenden Jahren wird der Fuhrpark modernisiert. Der Bronto Skylift kam Ende 2000.

Fuhrpark der Pritzwalker Feuerwehr im Gerätehaus in der Havelberger Straße. Foto: Beate Vogel
Einsatz mit dem Bronto Skylift bei einem Wohnhausbrand in der Pritzwalker Wallstraße im Juni 2015. Foto: Privat
Seit 2009 eine eigene Webseite

Seit Mai 2009 berichtet die Feuerwehr Pritzwalk unter www.feuerwehr-pritzwalk.de auch online über ihre Einsätze und Veranstaltungen. Die Webseite wird vom Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Pritzwalk betreut. Der Verein unterstützt die Brandschützer auch bei anderen Dingen.

Spendenkonto:

Förderverein Freiwillige Feuerwehr Pritzwalk e.V.

IBAN: DE35 1606 0122 0003 5024 81

Volks- und Raiffeisenbank Prignitz e.G.

Nikolausrettung 2023 am Pritzwalker Kulturhaus. Foto: Beate Vogel

Regelmäßig beteiligen sich die Pritzwalker Feuerwehrleute bei unzähligen Stadtfesten oder anderen Veranstaltungen mit Schauvorführungen oder Technikschauen. Unter anderem retten sie seit 2018 den Nikolaus aus dem Rathaus, damit er danach die Kinder beschenken kann. Einmal im Jahr werten die Kameradinnen und Kameraden das Einsatzgeschehen aus und blicken auf die Aktivitäten zurück. In den vergangenen Jahren zeigt sich immer mehr, dass technische Hilfeleistungen bei Unfällen und nach Unwettern in den Vordergrund rücken. So räumen die Einsatzkräfte Bäume von der Straße oder pumpen Keller aus. Beate Vogel

 

Quelle: www.feuerwehr-pritzwalk.de