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Steffenshagen

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Steckbrief

 

Einwohner

213 (Stand 31. Dezember 2023, Haupt- und Nebenwohnsitz)

Ortsvorsteherin

Margit Vogel

Fläche

7,37 Quadratkilometer

Gemeindteil

Ihlenpuhl

Der Ortsteil Steffenshagen liegt an der Landesstraße 111 von Pritzwalk aus sieben Kilometer in nordwestlicher Richtung. Die kleine Siedlung Ihlenpuhl gehört dazu. Steffenshagen ist einer der Ortsteile, der über die Stadtgrenzen hinaus für sein reges Dorfleben bekannt ist. Treibende Kraft ist der Heimat- und Kulturverein mit seinen knapp 40 Mitgliedern (Stand April/2020).

 

HISTORISCHES

Im 13. Jahrhundert begann der hochmittelalterliche Landausbau im Gebiet Putlitz und mutmaßlich auch im Gebiet Pritzwalk. Die Reihe der „-hagen“-Dörfer von Meyenburg bis Pritzwalk weist auf umfangreiche Rodungen hin, die wahrscheinlich von den Askaniern veranlasst wurden. Die Kette der Dörfer zieht sich über Gerdshagen, Giesenhagen, Falkenhagen, Felsenhagen bis nach Steffenshagen hin. Die erste schriftliche Erwähnung als „Steuinshagin“ stammt von 1325.

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KIRCHE

Die evangelische Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Es ist ein Feldsteinbau mit Dachturm. Nach einem Blitzeinschlag mit folgendem Brand erlitt der Bau 1859 starke Beschädigungen. Ein Jahr später erfolgte der Wiederaufbau. Dabei wurden die Fenster im neuromanischen Stil vergrößert. Erneut schlug 1917 der Blitz in die Kirche ein. Dabei brannte das Gebäude bis auf die Außenmauern aus.

 

Von 1920 bis 1922 wurde die Kirche neu errichtet. Der Wiederaufbau des Turmes erfolgte diesmal in Massivbauweise aus Ziegelsteinen. Die Innenausstattung im neubarocken Stil entstand 1921. Bemerkenswert ist das hölzerne Muldengewölbe, mit dem die Kirche ausgekleidet ist. Die farbenfrohe Rankenbemalung stammt von Robert Sandfort, der seinerzeit in Berlin und in der Mark Brandenburg der bevorzugte Künstler war. Die Orgel baute die Orgelbaufirma Alexander Schuke. 2015 ließ die Kirchengemeinde die Podestdielen des Gestühls und die Eingangstür erneuern. Seitdem wurde die Kirche nach und nach restauriert.

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WIRTSCHAFT

Größter Arbeitgeber ist die Firma Gefinex mit rund 100 Mitarbeitern. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt Dämmstoffe für die Bauindustrie. Außerdem bewirtschaften zwei Landwirtschaftsbetriebe Flächen in Steffenshagen, es gibt eine Metallbaufirma und einen Beauty-Salon. Auch eine Gaststätte befindet sich im Dorf.

 

KOMMUNALES

Bis 1816 gehörte der Ort zum Kreis Pritzwalk in der Provinz Prignitz. Damit war der Ort ein Teil der Kurmark Brandenburg. Später wurde er dem Kreis Ostprignitz zugeordnet. Ab 1952 gehörte Steffenshagen zum Kreis Pritzwalk im Bezirk Potsdam. Seit dem 6. Dezember 1993 ist der Ort ein Teil des heutigen Landkreises Prignitz. Steffenshagen war als eigenständige Gemeinde Teil des Amtes Pritzwalk-Land. Mit dessen Auflösung zum 31. Dezember 2002 wurde das Dorf ein Ortsteil der Stadt Pritzwalk.

 

Der kommunale Friedhof ist über die Straße des Friedens rechts am Ortseingang aus Richtung Pritzwalk zu erreichen.

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KINDER UND JUGENDLICHE

Die heutige Kita „Hummelburg“ wurde 1983 gebaut und bietet 29 Plätze, die begehrt sind. Im gleichen Gebäude befindet sich einen Eingang weiter ein Jugendclub, der nach einer ruhigen Phase seit 2018 wieder Treffpunkt für die Dorfjugend ist. Beide Einrichtungen betreibt die Stadt Pritzwalk. 

 

FEUERWEHR

Seit 1911 besteht die Freiwillige Feuerwehr Steffenshagen. Zurzeit hat die Einheit zehn Mitglieder, von denen fünf in der Alters- und Ehrenabteilung sind. Wehrführer ist aktuell Lothar Schmidt. Zur Ausstattung gehören ein Mannschaftstransportwagen und ein Tragkraftspritzenanhänger. Zwei junge Kameraden wollen wieder eine Jugendwehr aufbauen. Im Jahr 2021 wird das 110-jährige Bestehen gefeiert.

 

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Vereine

Über den 1998 gegründeten Heimat- und Kulturverein Verein und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und der Kirchengemeinde haben die Steffenshagener im Ort viel geschafft: Der ehemalige Konsum wurde zum Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut, ein Spiel- und Volleyballplatz entstand. Im Dorfgemeinschaftshaus treffen sich die Steffenshagener regelmäßig zum Plauschen, Basteln, Feiern oder einfach zum Zusammensein. Sie organisieren Treffen für Kinder und Senioren, Weihnachtsfeiern und Ostereiersuchen. Höhepunkt ist das alljährliche Dorffest mit Ernteumzug, zu dem auch viele Besucher von außerhalb gern kommen.

 

Quellen: „Kirchliche Siedlung des 13. Jahrhunderts im brandenburgisch-mecklenburgischen Grenzgebiet“ von Clemens Bergstedt; Liste der Baudenkmäler in Pritzwalk, Webseite des Heimat- und Kulturvereins Steffenshagen (www.steffenshagen-prignitz.de); Wikipedia; Stadt Pritzwalk