2,6 Millionen Euro fürs Kulturhausumfeld übergeben
Pritzwalk. Einen Zuwendungsbescheid über 2,6 Millionen Euro übergab Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) am 2. April im Pritzwalker Kulturhaus. Die Stadt Pritzwalk kann nun mit der grundlegenden Umgestaltung des Kulturhausumfeldes beginnen. Die Gesamtkosten sind mit 3,4 Millionen Euro veranschlagt.
Die Förderung stammt aus dem Programm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ und fließt in das Projekt „Klimaangepasste Umgestaltung des Kultur- und Bildungsparks ‚Kietz‘ – Neugestaltung der Außenanlagen und Freiflächen“. Nun folgt die Bauplanung, mit etwas Glück kann im Frühjahr 2025 mit dem Bau begonnen werden. Während der Bauarbeiten bleibt das Kulturhaus auf jeden Fall offen, versicherte Bürgermeister Dr. Ronald Thiel.
Kleine Kommunen an den Klimawandel anpassen
„Klar ist, dass Städte und auch kleine Kommunen sich an den Klimawandel anpassen müssen“, sagte Klara Geywitz. In der Vergangenheit sei viel versiegelt worden, merkte sie nach dem Rundgang ums Kulturhaus an, der auch über den betonierten Parkplatz an der Nordseite führte. Dass Pritzwalk die Förderung bekomme, sei zum einen auf die Bürgerbeteiligung in der Entwicklungsphase, zum anderen auf die Konzeption zurückzuführen.
Beim Rundgang machte sich die Ministerin ein Bild vom Kulturhausumfeld. Foto: Beate Vogel
Dr. Ronald Thiel erläuterte gemeinsam mit dem Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Halldor Lugowski, die Planungen. „Das ist ein ganz großer Impuls für unsere Stadtentwicklung“, freute er sich. Pritzwalk sei ja nicht für sich allein, sondern ziehe viele Gäste aus dem Umland an. „Das sehen Sie, wenn wir Großveranstaltungen haben.“
Landschaftlich gestaltete Parkanlage
Zum Projekt: In Verbindung mit dem Grüngürtel soll der Kultur- und Bildungspark als landschaftlich gestaltete Parkanlage Erholungsräume sowie Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten mit Angeboten für alle Altersgruppen bieten.
Der betonierte Parkplatz soll entsiegelt werden. Foto: Beate Vogel
Der Platz vor dem Kulturhaus soll ein multifunktionale Fläche werden, die auch für Veranstaltungen genutzt werden kann. Erholung finden die Bürgerinnen und Bürger später im Baumhain mit Spielplatz, im Landschaftspark auf der Rückseite beziehungsweise westlich des Kulturhauses oder im Lesegarten, der sich von der Stadtbibliothek aus hin zur Dömnitz erstrecken soll.
Insektenfreundliche Beleuchtung
Auf dem jetzigen Parkplatz sollen 63 von Bäumen beschattete Stellflächen auf einer wasserdurchlässigen Wegedecke entstehen. Auch 110 Fahrradstellplätze werden geschaffen. Für die Beleuchtung werden sparsame LED-Leuchtmittel mit insektenfreundlicher Lichtfarbe eingesetzt.
In der Stadtbibliothek schaute sich Klara Geywitz die historische Architektur des denkmalgeschützten Gebäudes an. Foto: Beate Vogel
Auf etwa 1500 Quadratmetern ist eine abwechslungsreiche Stauden- und Gehölzpflanzung vorgesehen: 90 Bäume, 100 Sträucher und 200 Rosensträucher und 417 Meter Hecke. Gut 11 000 Quadratmeter artenreichen Rasen- und Wiesenflächen werden angelegt. Der Anteil teil- und vollversiegelter Flächen wird von 31 auf zirka 22 Prozent verringert.
Oase mit viel Wasser
Der offene Umgang mit Wasser und dem Zugang zur Dömnitz ist entscheidend bei dem Projekt. Die Planung berücksichtigt vielfältige Funktionen, etwa Naturraum und Biodiversität, Kühlraum durch Verdunstung, Raum für Sport und Bewegung, Ort der Bildung, Kunst und Kultur.
An dem Projekt wird seit 2019 gearbeitet. Im Frühsommer 2020 konnten die Bürgerinnen und Bürger über eine Umfrage ihre Ideen für einen Kultur- und Bildungspark einbringen – wegen der Pandemie online. Ihre Wünsche flossen in die Konzeption ein. Im Herbst 2022 stellte die Stadt den Fördermittelantrag.
Am Planentwurf erläuterte Bürgermeister Dr. Ronald die Ideen für das Kulturhausumfeld. Foto: Beate Vogel
Die Bundestagsabgeordneten Wiebke Papenbrock (SPD) und Friedhelm Boginski (FDP) hatten sich im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages für das Projekt stark gemacht. Im März 2024 freuten sich die Pritzwalker über den Fördermittelbescheid. Das Projekt ist beispielhaft für die Umgestaltung und klimagerechte Anpassung einer bislang nur eingeschränkt nutzbaren Freifläche. Beate Vogel
Der Planentwurf für den Kultur- und Bildungspark vom Planungsbüro Neumann Gusenburger,, in den auch Ideen der Bürgerinnen und Bürger einflossen. Foto: Beate Vogel
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