Angeregter Bürgerdialog mit dem Ministerpräsidenten
Pritzwalk. Der Fachkräftemangel, die Energiepreise, Lehrermangel, weiße Flecken in der Mobilfunklandschaft und viele andere Themen beschäftigen die Bürgerinnen und Bürger in und um Pritzwalk: Entsprechende Fragen richteten sie an den brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD), der am Dienstagabend zum Bürgerdialog ins Kulturhaus Pritzwalk eingeladen hatte. Auch an Bürgermeister Dr. Ronald Thiel richteten sich einige – sehr lokale – Fragen.
Dietmar Woidke erinnerte an seinen letzten Besuch in Pritzwalk: „Das war 2018 bei der Feuerwehr, da habe ich den Feuerwehrleuten für ihr Engagement Danke gesagt.“ Anschließend hatte er mit den Landwirten diskutiert, die damals für höhere Preise demonstriert hatten.
Minister und Staatssekretäre waren auch dabei
Der Ministerpräsident hatte eine Reihe von Ministerinnen und Ministern sowie Staatssekretäre mitgebracht. Sie konnten je nach Fachgebiet schon gezielt die Fragen aus dem Publikum beantworten. Zu anderen Themen konnten auch sie keine befriedigende Auskunft geben, etwa, wenn die Bundespolitik betroffen war.
Eines dieser Themen war die Energiewende, die einige Bürger ansprachen. Siegbert Winter, Stadtverordneter in Pritzwalk, forderte einen solidarischen Strompreis und wollte wissen, was das Land Brandenburg dafür tue. Immerhin gehöre die Prignitz zu den Regionen, die eine hohe Dichte an Windkraft- und Solaranlagen habe.
Energiepreise an die Anlagendichte anpassen
Dietmar Woidke hatte zuvor eingeräumt, dass die Brandenburger nach Schleswig-Holstein die höchsten Strompreise in Deutschland zahlen, obwohl im Land so viel Strom aus erneuerbaren Energien produziert werde wie in keinem anderen Bundesland.
Hier plädierte der Ministerpräsident dafür, den Strompreis an das Einspeisevolumen aus regenerativen Energien anzupassen: „Wenn wir es schaffen, den Preis in Brandenburg von aktuell 35 bis 40 Cent vielleicht auf 20 Cent je Kilowattstunde zu senken, dann gibt es auch mehr Verständnis´bei den Bürgern.“
Kemnitzer wollen mehr Verkehrssicherheit
Aus dem Ortsteil Kemnitz meldete sich Martin Huber zu Wort: Er wollte wissen, wieso die Ortsdurchfahrten der B 189 in Heiligengrabe und in Groß Pankow Ampeln und Fußgängerüberwege hätten, die in Kemnitz aber nichts. Das Thema beschäftigt Eltern in Kemnitz seit gut zwei Jahren: Die Bundesstraße ist stark befahren und bilde eine Gefahr für kleine Kinder.
„Die Stadt Pritzwalk versucht seit zwei Jahren zu helfen, aber die werden genauso hin und her geschickt wie wir“, so Martin Huber. Die Kemnitzer wünschen sich einen Zebrastreifen oder eine Bedarfsampel. Eine Antwort gab es von Landrat Christian Müller, der ebenfalls beim Bürgerdialog zu Gast war. Er versprach, das Thema mit Blick auf eine Geschwindigkeitsreduzierung für die Ortslage auf 30 Stundenkilometer mitzunehmen und umgehend nachzuarbeiten. Beate Vogel
Bild zur Meldung: Bürgermeister Dr. Ronald Thiel (l.) bei der Eröffnung des Bürgerdialogs mit Ministerpräsident Dietmar Woidke im Kulturhaus Pritzwalk. Die Moderation lag bei Sandra Wieschollek. Foto: Beate Vogel