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Themenabend zu Ernst Henkel: Gegner des Nationalsozialismus

01. 11. 2022

Pritzwalk. Mit einem Themenabend erinnert die Museumsfabrik Pritzwalk am Mittwoch, 9. November, ab 18 Uhr an den Pritzwalker SPD-Politiker und Widerständler gegen den Nationalsozialismus Ernst Henkel. Die Potsdamer Sozialwissenschaftlerin Sabine Hering und der Historiker Sebastian Stude haben seine Biografie im Rahmen eines Buchprojektes neu aufgearbeitet. Sie erzählen und diskutieren gemeinsam mit Peter Henkel, Ernst Henkels Enkel, die Bedeutung und Nachwirkung des Pritzwalkers.

 

Die Konfrontation gesucht

Henkel kam 1911 als Kanzleigehilfe aus Westfalen nach Pritzwalk. Ab 1919 war er als gewählter Ratsherr in der Pritzwalker Politik tätig sowie auch als Kreistagsabgeordneter für die SPD. Während des Kapp-Putsches 1920 und insbesondere des Aufstiegs der Nationalsozialisten in der Prignitz Anfang der 1930er zeigte er sich als einer von deren entschiedensten Gegnern, der die Konfrontation suchte und auch angesichts der bevorstehenden Machtergreifung nicht zurückwich.

 

Henkel wurde im März 1933 durch die Nazis verhaftet und schwer misshandelt. Für ein Jahr blieb er in den Konzentrationslagern Alt Daber und Oranienburg inhaftiert und wurde auch nach der Entlassung verfolgt und überwacht. Er starb im Juni 1944 an den Folgen der Misshandlungen.

 

Ein Gedenkstein zur Erinnerung

In der DDR-Zeit wurde er in Pritzwalk als eine der zentralen Figuren des Widerstandes geehrt. 1946 erhielt als Teil der Umbenennungen von Pritzwalker Straßen und Plätzen der Bürgerplatz in der Pritzwalker Promenade den Namen „Ernst-Henkel-Platz“. Dies wurde auf Beschluss der Pritzwalker Stadtverordneten 1990 zusammen mit dem Großteil der DDR vorgenommenen Umbenennungen wieder rückgängig gemacht. Auf dem Platz erinnert ein Gedenkstein an Ernst Henkel.

 

Der Eintritt zum Vortragabend beträgt 7 Euro bzw. 5 Euro ermäßigt. Weitere Informationen gibt das Museumsteam unter Telefon 03395/76 08-11 20 oder auf der Homepage www.museum-pritzwalk.de. Lars Schladitz

 

Bild zur Meldung: Ernst Henkel als Ratsherr um 1930. Quelle: Archiv Dr. Peter Henkel