Von alten Sorten und der Entdeckung der Schwerkraft

Pritzwalk. Rund um den Apfel ging es beim Vorlesen für Senioren, zu dem sich am Mittwochvormittag Kinder aus dem Hort „Kunterbunt“ und Seniorinnen und Senioren aus der Tagespflegeeinrichtung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in der Stadtbibliothek trafen. Nach getaner Arbeit wurden alle belohnt: mit knackigen Äpfeln und einem selbstgebackenen Apfelkuchen. Der Lesevormittag war Teil der Veranstaltungsreihe „Treffen der Stärksten“.

Zunächst lasen die Kinder, die derzeit den Ferienhort besuchen, den Gästen Geschichten und Gedichte vor, in denen immer auch ein Apfel eine Rolle spielte. Andrea Wittkopf, Leiterin der DRK-Tagespflege, erzählte dann, welche Rolle der Apfel in der Weltgeschichte spielte: zum Beispiel bei der Vertreibung aus dem Paradies, bei der Entdeckung der Schwerkraft durch Isaac Newton und ganz aktuell beim Technologiekonzern Apple.

Gravensteiner und Rosenapfel

Der kurzweilige Vormittag endete damit, dass die Kinder ganz alte Apfelsorten wie Gravensteiner, Rosenapfel oder den säuerlichen Pfannkuchenapfel probierten, bevor sie ein oder zwei Stücke vom leckeren Apfelkuchen naschten.

Andrea Wittkopf und ihr Team hatten alte Apfelsorten mitgebracht, die gern gekostet werden durften. Foto: Beate Vogel

Die Veranstaltung kann dank einer Zuwendung aus dem Förderprojekt „Pflege vor Ort gestalten“ angeboten werden, das beim Sozialministerium des Landes aufgelegt wurde. Organisiert haben sie die Stadtbibliothek, das Fachgebiet Kultur, Freizeit und Senioren und der Seniorenbeirat der Stadt.

Wie Oma und Opa

„Pflege vor Ort“ unterstützt und fördert „Maßnahmen zur Gestaltung von alters- und pflegegerechten Städten und Dörfern“. Senioren treffen zum Beispiel in der Bibliothek auf Kinder und bekommen die Möglichkeit, den Kindern etwas vorzulesen oder die Kinder zeigen ihr Können und lesen den Senioren etwas vor.

Gerade in Zeiten, wo viele Familien räumlich über große Entfernungen voneinander getrennt sind, bietet das „Treffen der Stärksten“ eine Möglichkeit, dass Senioren Kontakt zu Kindern bekommen und wieder in die Rolle eines Großelternteils schlüpfen können. Die Kinder wiederum bringen den Senioren wieder regelmäßig Abwechslung, Freude, unbeschwerte Begeisterung und erhalten zudem für die Länge eines Treffens eine Oma oder einen Opa. Beate Vogel