Hochwasser: Pegel Pritzwalk-Hainholz an der Dömnitz steigt
Pritzwalk/Perleberg. Seit Ende Januar sind in der Stepenitz und deren Nebengewässern aufgrund von Niederschlägen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen erhöhte Wasserstände zu beobachten. In den vergangenen 48 Stunden waren in der Prignitz Niederschlagsmengen zwischen 20 bis 30 Millimeter zu verzeichnen, was zu dem aktuellen Anstieg der Wasserstände an den Pegeln im Einzugsgebiet der Stepenitz führte. Das meldete am Freitag die Pressestelle des Landkreises Prignitz.
Überschreiten der Alarmstufe I ist möglich
Am Pegel Wolfshagen (35,9 Kilometer oberhalb der Mündung) wurde der Richtwert der Alarmstufe I (beginnende Ausuferung der Gewässer) am Donnerstagabend erreicht. Die Wasserstände am Pegel Pritzwalk Hainholz an der Dömnitz steigen derzeit weiter an, eine Überschreitung der Alarmstufe I ist auch hier möglich.
Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) ist in den nächsten Tagen mit weiteren Niederschlägen zu rechnen, so dass sich die Wasserstände auf relativ hohem Niveau bewegen werden.
Insbesondere wegen der bevorstehenden Sturmwarnung sind die Straßenbaulastträger und der Wasser- und Bodenverband „Prignitz“ aufgefordert, bei den Brücken, Durchlässen und wasserwirtschaftlichen Anlagen ein verstärktes Augenmerk auf die Freihaltung der Anlagen von abflusshemmendem Treibgut zu richten.
Dömnitz kann über die Ufer treten
Für die Dömnitz und ihre Nebenflüsse im Stadtgebiet Pritzwalk können in tiefliegenden Bereichen Ausuferungen nicht ausgeschlossen werden.
Mit den richtigen Suchfunktionen lassen sich die aktuellen Werte für den gewünschten Standort über die Auskunftsplattform Wasser (APW) abrufen. Quelle: APW
Hier gibt es die aktuellen Stände
Aktuelle Messwerte und Hochwassermeldungen finden Sie auf der Informationsplattform des Landesamtes für Umwelt (LfU) im Internet über das Pegelportal Brandenburg, Messstelle Pritzwalk Hainholz an der Dömnitz.
Zur Identifizierung der gefährdeten Bereiche kann man die Auskunftsplattform Wasser des LfU Brandenburg unter https://apw.brandenburg.de nutzen. Dort klickt man unter Themen => Hochwasserschutz und => Gefahren- und Risikokarten oder => festgesetzte Überschwemmungsgebiete an.
Weidevieh von den Stepenitzflächen nehmen
Die landwirtschaftlichen Flächen (Grünland) in den Niederungsbereichen der Stepenitz im Gemeindegebiet Groß Pankow, speziell in den Gemeindeteilen Wolfshagen, Seddin, Kreuzburg, Klein Linde und im Ortsteil Lübzow der Stadt Perleberg sind in Vorbereitung auf eine mögliche Überflutung zu kontrollieren, gegebenenfalls auf diesen Flächen befindliches Weidevieh ist vorsorglich auf hochwassersichere Flächen zu verbringen.
Rückhaltebecken soll schützen
Für die Stepenitz im Stadtgebiet Perleberg können in tief liegenden Bereichen ebenfalls Ausuferungen nicht ausgeschlossen werden. Das Hochwasserrückhaltebecken Perleberg soll den Schutz der Infrastruktur und der Wohngebäude für die Innenstadt von Perleberg gewährleisten. Dazu ist es mit einer Durchlassöffnung ausgestattet, deren Rückhaltewirkung beim Überschreiten einer definierten Durchflussmenge einsetzt.
Eine Bedienung wie das Verschließen dieser Durchlassöffnung ist dabei nicht vorgesehen und nicht sinnvoll und würde zu einer erheblichen Gefährdung der Unterlieger führen. Durch diese Funktion bedingt, kommt es entlang der Stepenitz bei entsprechenden Durchflussmengen zu Ausuferungen und Vernässungen, die sich im Wesentlichen auf unbesiedelte Bereiche beschränken.
Pächter sind selbst verantwortlich
Allerdings können auch Ufer nahe beziehungsweise tief liegende Garten- und Erholungsgrundstücke, zum Beispiel zwischen Neue Mühle und Pferdeschwemme oder in der Gartenanlage Weidenkaveln, von Ausuferungen oder Vernässungen betroffen sein. Hier sind die Gartenbesitzer beziehungsweise -pächter selbst verantwortlich, die notwendigen Vorkehrungen zu treffen.
Obwohl es für die Löcknitz kein Hochwasserwarnsystem gibt, wird aus den Erfahrungswerten der unteren Wasserbehörde eingeschätzt, dass in den tief liegenden Niederungsgebieten der Löcknitz bei Bernheide und Wustrow wieder mit Überflutungen bzw. großflächigen Vernässungen gerechnet werden muss. Auch hier sollte gegebenenfalls Weidevieh in höher liegende Bereiche umgesetzt werden. lk
Bild zur Meldung: Am Pegel Pritzwalk Hainholz könnte die Dömnitz die Hochwasseralarmstufe I am Wochenende überschreiten. Foto: Beate Vogel