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Gedenken an den Pritzwalker Stadtbrand von 1821

27. 10. 2021

Pritzwalk. Die Stadt Pritzwalk, die evangelische Kirchengemeinde und die Museumsfabrik Pritzwalk gedenken am 1. November ab 18 Uhr in der Sankt Nikolaikirche gemeinsam des großen Stadtbrandes vor 200 Jahren. Gastgeber ist die evangelische Kirchengemeinde.

 

Am Abend des 1. November 1821 hatte sich ein Feuer in einer Scheune in der Nähe des Buchholzer Tores am südwestlichen Rand der Altstadt innerhalb kurzer Zeit in einen Großbrand verwandelt. Starke Herbstwinde fachten die Flammen an. Die von der Ernte gefüllten Scheunen auf den Hinterhöfen und die enge Bebauung der Stadt boten dem Feuersturm mehr als genug Nahrung. Zur Brandbekämpfung standen zu dieser Zeit nur Löscheimer mit Brunnenwasser und Feuerhaken zur Verfügung.

 

Der Kirchturm stürzte ein

Am Ende wurde die gesamte frühneuzeitliche Altstadt Pritzwalk bis auf einen kleinen Bereich der heutigen Havelberger Straße und am Burgwall zerstört. Das alte Rathaus ging in Flammen auf, nur einige der historischen Dokumente konnten gerettet werden. Schließlich stürzte am späten Abend auch der Kirchturm von Sankt Nikolai ein. Eine Frau wurde im östlichen Teil der Stadt von Trümmern erschlagen.

 

Viele Pritzwalker Einwohnerinnen und Einwohner standen nun kurz vor dem Winter ohne Obdach da. Umliegende Gemeinden nahmen Schutzsuchende auf und spendeten für den Wiederaufbau. Dieser dauerte dennoch Jahrzehnte. Die Kirche Sankt Nikolai erhielt erst 1882 den neuen Kirchturm nach Plänen des Architekten Friedrich Adler.

 

Grußwort, Andacht und Vortrag

Der Bürgermeister Pritzwalks, Dr. Ronald Thiel, spricht am 1. November ein Grußwort zur Veranstaltung. Nach der Andacht mit Pfarrerin Susanne Michels in der Kirche gibt es eine historische Einordnung des Stadtbrandes durch den Museumsleiter Lars Schladitz.

 

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Veranstaltung findet unter der Maßgabe der aktuellen Corona-Umgangsverordnung statt. Ein Nachweis über Impfung, Test oder Genesung (3G-Regel) ist notwendig. Fragen beantwortet gern das Museumsteam unter 03395/76 08-11 20. ls

 

Bild zur Meldung: Fachwerkhäuser in der Havelberger Straße um 1865 – sie gehörten zu den wenigen Gebäuden Pritzwalk aus der Zeit vor 1821. Quelle: Museum Pritzwalk