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Neue Ausstellung: Digitale Revolution in der Prignitz

15. 05. 2020

Pritzwalk. Trotz Corona-Lage hat die Museumsfabrik Pritzwalk wieder geöffnet. Zum Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag, 17. Mai, präsentiert das Team des Museums eine neue Sonderausstellung: „Digitale Revolution in der Prignitz“. Die Ausstellung beleuchtet den digitalen Wandel, der gerade zu Corona-Zeiten wieder neue Brisanz erhält.

 

Heute hantieren bereits kleine Kinder mit Smartphones. Deren Rechenleistung übertrifft die der Technik von einst um mehr als Tausendfache. Den weiten Weg der Digitalisierung in der Prignitz zeichnet die neue Ausstellung in der Museumsfabrik Pritzwalk nach.

 
Großrechner mit eigenem Raum

In den 1970er Jahren hielt die erste digitale Rechentechnik Einzug in Pritzwalk. Das Zahnradwerk nutzte fortan Großrechner von Robotron vom Typ R 100, später den R 300, welcher seinen eigenen Raum im Zahnradwerk erhielt - Zutritt nur für ausgewählte Fachleute. Die Vorstellungsbroschüre des Werkes schrieb stolz über das neue Rechenzentrum.

 

Die Prignitzer Computer-Pioniere waren meist männliche Technik-Enthusiasten, die der Umgang mit den neuen Möglichkeiten reizte. Das Tüfteln an den Geräten, Mathematikaufgaben und Computerspiele standen auf dem Programm. Die „Station Junger Techniker“ in Pritzwalk bot Nachmittagsprogramme und Ferienkurse zur Computertechnik an. Manchmal schaffte es ein begehrter Computer aus dem Westen nach Pritzwalk.

 
Im Lada nach Pritzwalk

Teil der Ausstellung ist ein erhaltenes Original-Computerkabinett aus der Station. Für 500 Mark kam es kurz vor dem Ende der DDR aus der Handelsorganisation in Berlin im Lada mit Anhänger nach Pritzwalk. Installiert und verkabelt wurde anschließend selbst.

 

Die „Wende“ brachte neue Technik, Umschulungen und ab Mitte der 1990er Jahre das Internet. Das Einwahlgeräusch der Modems wird in der Ausstellung ebenso wiedergegeben wie das Kratzen der Nadeldrucker.

 

Video-Rundgang mit Interviews

Die Ausstellung ist ab Sonntag, 17. Mai, in der Museumsfabrik zu sehen. Auf eine Eröffnung muss wegen der Corona-Lage leider verzichtet werden. Stattdessen gibt es einen Video-Rundgang mit Interviews in sozialen Medien.

 

Unter den aktuellen Corona-Auflagen sind jedoch Individualbesuche im Museum zu den Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr und Samstag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr möglich. Der Eintritt kostet 5 Euro, 3 Euro ermäßigt. Die Ausstellung ist bis zum 6. September 2020 in Pritzwalk zu sehen. ls

 

 

Bild zur Meldung: Blick in das einstige Rechenzentrum des Zahnradwerkes Pritzwalk im Jahr 1979. Quelle: Archiv des Museums Pritzwalk