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Das bronzezeitliche Seddin: Häuser oder Paläste für die Könige?

10. 11. 2021 von - Uhr

Der Großgrabhügel von Seddin, im 9. Jh. v. Chr. errichtet, ist heute der größte erhaltene Grabhügel der Bronzezeit im nördlichen Mitteleuropa. Die weitgehend abgetragenen Grabhügel im gegenüberliegenden „Wickboldschen Wäldchen“ lieferten vor über hundert Jahre ebenfalls bedeutende Funde aus der jüngeren Bronzezeit.

 

In den zurückliegenden Jahren konnte mit regionaler Unterstützung und durch die Finanzierung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg sowie des Landkreises Prignitz und in Zusammenarbeit mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum das Areal kleinräumig erkundet werden. In verschiedenen Bereichen wurde Grabungsflächen geöffnet. Die Überraschung war jedes Mal groß, keine Schätze wurden gefunden, aber überall ganz viel Archäologie.

Was sich hier abzuzeichnen scheint, steht in einem deutlichen Gegensatz zur heutigen Landschaft: Siedlungsspuren aus der Bronzezeit, als der „König Hinz“ in seinem riesigen Grabhügel bestattet wurde. Eine Siedlung mit Häusern, Arealen für Handwerker oder gesonderte Wirtschaftsareale, was verbirgt sich noch alles unter den Äckern und Wiesen?

Das will Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen wissen.

Zu den ersten Ergebnissen zählt, das viele Siedlungsspuren wirklich zeitgleich mit dem Königsgrab zu datieren sind. Zahlreiche Pfosten deuten auf Häuser hin, ebenso wie Werkplätze und steinerne Produktionsanlagen auf eine mögliche Metallverarbeitung vor Ort. Schätze sind nicht zu erwarten, zumal die bisherigen Bronzefunde recht überschaubar sind, aber der Fundplatz ist ein Schatz, nicht nur für Archäologen und Fachwissenschaftler, sondern hoffentlich bald auch für die interessierte Öffentlichkeit.

 

Mit einem Vortrag berichtet Dr. Immo Heske über die bisherigen Ergebnisse und stellt dabei besonders die unmittelbar zurückliegende Grabungskampagne des Jahres 2021 heraus. Was lässt sich aus vielen Hauspfosten alles errichten und welcher Baupläne bedarf es dafür. Häuser oder Paläste für die Menschen und Könige im bronzezeitlichen Seddin vor ca. 3.000 Jahren?

 

Der Vortrag ist für Mittwoch den 10.11.2021, ab 18 Uhr in der Museumsfabrik Pritzwalk geplant. Der Eintritt kostet 5 bzw. 3 Euro. Besucherinnen und Besucher müssen aufgrund der Corona-Umgangsverordnung einen 3G-Nachweis vorlegen. Weitere Infos gibt es im Museum unter 03395-7608-1120 oder unter www.museum-pritzwalk.de.

 

 
 

Veranstaltungsort

Museumsfabrik

 
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