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Virtueller Rundgang zum Tag der Städtebauförderung

06. 05. 2021

Pritzwalk. Im Jahr 2021 gibt es die Städtebauförderung seit 50 Jahren. Seit rund 30 Jahren kann auch die Stadt Pritzwalk von den Förderprogrammen des Bundes profitieren. Eines der aktuellen Projekte, die aus der Städtebauförderung bezuschusst werden, ist der Umbau des Kulturhauses. Ein Tag der offenen Baustelle, bei dem am 8. Mai der Stand der Dinge im Kulturhaus vorgestellt werden sollte, kann leider nicht stattfinden.

 

Komplett entkernter Keller

Fast unbemerkt ist in den vergangenen Wochen im Keller des Kulturhauses einiges passiert. Das Untergeschoss ist kaum wiederzuerkennen: Der Keller ist komplett entkernt. Dort sollen zunächst ein Kino und neue Sanitäreinrichtungen eingebaut werden, an der nördlichen Außenwand ein Fahrstuhl. Weiter unten finden Sie eine kleine Fotogalerie mit Erklärungen. Einen virtuellen Rundgang können Sie in mehreren Abschnitten auch per Video erleben (starten Sie, indem Sie auf den Text klicken):

 

 

Mit dem Beschluss der Stadtverordneten 1995 zur Festlegung der Altstadt und des Grüngürtels als Sanierungsgebiet wurde ein Grundstein zur Stadterneuerung in Pritzwalk gelegt. Unter dem Titel „Ökologische Wohn- und Geschäftsstadt“ sollten Altbauten saniert, die Gestaltung öffentlicher und privater Räume verbessert und die Funktionsmischung gefördert werden.

 

Verschiedene Förderprogramme

Finanzielle Unterstützung bietet hierbei die Städtebauförderung. Mit jeweils einem Drittel teilen sich Bund, Land und Kommune die Kosten für die förderfähigen Projekte. Schon 1991 wurde Pritzwalk in das Förderprogramm „Städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen“ (S+E) aufgenommen. 2012 lief das Programm aus.

 

Ab 2010 erhielt Pritzwalk Fördergelder aus dem Stadtumbau Ost: einem Programm, mit dem Städte und Gemeinden dem Einwohnerrückgang durch Rückbau und Aufwertung begegnen können. Im Plattenbaugebiet Pritzwalk Nord wurden inzwischen 160 Wohnungen abgerissen. Die zusätzliche Aufnahme in das Programm „Kleine Städte und überörtliche Zusammenarbeit“ (2010) ermöglichte die Sanierung und Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes sowie teilweise der ehemaligen Tuchfabrik (2012 bis 2018), die mit 11 Millionen Euro bisher die größte Baumaßnahme war. 

 

Im INSEK fortgeschrieben

In 30 Jahren investierte Pritzwalk mit der Städtebauförderung etwa 30 Millionen Euro. Die Ziele der Stadtentwicklung wurden in Fachkonzepten und dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) fortgeschrieben. Maßgebliche kommunale Projekte bildeten die Sanierung des Rathauses (1995 bis 1998), die Neugestaltung des Marktplatzes (1995 und 1996) und der Fußgängerzone (2005) sowie die Sanierung mehrerer Straßenzüge.

 

50 Jahre Städtebauförderung

 

Die Sanierung des ehemaligen Stadthotels wurde zum Vorzeigeprojekt für barrierefreies Wohnen in der Altstadt. Viele private Eigentümer trugen zur Aufwertung des Stadtbildes und zur Modernisierung von Wohnraum bei. Sanierte gründerzeitliche Wohnhäuser machen zum Beispiel das Bahnhofsviertel heute zu einem nachgefragten Wohngebiet.

 

Die Erweiterung des Sanierungsgebiets um die Dömnitzinsel (2008 bis 2010) ermöglichte durch den geförderten Abbruch der leerstehenden Gebäude die Schließung des Grüngürtels. Mit der Aufwertung des Grüngürtels entwickelte die Stadt einen attraktiven Erholungsraum. Die Umgestaltung des Kultur- und Bildungsparks am Kietz ist ein langfristiges Ziel.

Gastbeitrag von Alexandra Valentin

Brandenburgische Beratungsgesellschaft für Stadterneuerung und Modernisierung mbH

 

Bild zur Meldung: Im einstigen Kohlenkeller soll ein kleines Kino mit 25 Plätzen eingebaut werden. Foto: Beate Vogel

Fotoserien


Einblicke in die Baustelle Kulturhaus zum Tag der Städtebauförderung (07. 05. 2021)

Ein Tag der offenen Baustelle, der im Kulturhaus anlässlich 50 Jahre Städtebauförderung angeboten werden sollte, ist wegen der Pandemie nicht möglich. Vielleicht geben die Fotos einen kleinen Eindruck vom Projekt: Der Keller ist entkernt, hier solll unter anderem ein neues Kino entstehen. Ein Fahrstuhl an der Nordseite, der bis in den Keller führen soll, wird später für Barrierefreiheit sorgen. bat

Urheberrecht:
Beate Vogel