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Bürgermeister fordert den Erhalt von Bahnstrecken

03. 06. 2022

Pritzwalk. Der Pritzwalker Bürgermeister Dr. Ronald Thiel und die Stadtspitze fordern den Erhalt der Regionalbahnlinien RB 73 und RB 74. Die beiden Verbindungen  Kyritz-Pritzwalk (RB 73) und Pritzwalker-Meyenburg (RB 74) sieht der aktuelle Entwurf für den Landesnahverkehrsplan 2023-2027 (LNVP) nicht mehr vor. Werden diese Verbindungen gekappt, bedeutet das für den Öffentlichen Personennahverkehr im Nordwesten Brandenburgs einen erheblichen Rückschritt. Das hält Dr. Ronald Thiel mit Blick auf die angestrebte und angekündigte Verkehrswende für völlig falsch.

 

Der Bürgermeister zeigt sich bitter enttäuscht darüber, dass das Thema nun erneut auf dem Tisch liegt, vor allem in einer Zeit, in der man den Individualverkehr von der Straße auf die Schiene bekommen möchte. Für ihn ist das umso unverständlicher, da derzeit der Pritzwalker Bahnhof für 16 Millionen Euro ertüchtigt wird – auch die Bahnsteiganlagen. „Die Politik fordert ein Umdenken in der individuellen Mobilität und streicht gleichzeitig dafür nötige Verbindungen im Schienenpersonennahverkehr.“

 

Lückenhaftes Angebot

Einmal mehr sieht Dr. Ronald Thiel den Nordwesten Brandenburgs abgehängt. Ein so lückenhaftes Angebot sei aus seiner Sicht unattraktiv und könne, weil es eben deshalb wenig genutzt werde, zu weiteren Streichungen führen. Er ruft Bürgerinnen und Bürger auf, sich zum vorliegenden Entwurf für den LNVP 2023-2027 zu positionieren. Mit einem Banner am Pritzwalker Bahnhof weist der Bürgermeister auf seine Forderung hin.

 

Die Stadtspitze diskutiert am Bahnhof die drohende Streckenschließung. Foto: Katja Zeiger

Die Stadtspitze diskutiert am Bahnhof die drohende Streckenschließung. Foto: Katja Zeiger

 

Bis zum 21. Juni liegt der LNVP-Entwurf zur Öffentlichkeitsbeteiligung aus – übrigens nur online. Bürgerinnen und Bürger, aber auch Träger öffentlicher Belange können sich auf der Webseite www.brandenburg-bewegen.de direkt auf der Startseite in die Onlinebeteiligung für den LNVP einwählen und ihre Stellungnahme abgeben.

 

TIPP Scrollen Sie auf der Startseite einmal nach unten, bis Sie zum Feld "Aktuelle Online-Beteiligungen" - Öffentlichkeitsbeteiligung für den Entwurf des neuen Landesverkehrswegeplan 2023 - 2027 gelangen. Dort klicken Sie bei "Beteiligung der Öffentlichkeit" das Puzzleteil an. Hier gelangen Sie auch direkt zum Portal für die Bürgerbeteiligung.

 

Der Landes­nahverkehrs­plan ist laut der Webseite „das Instrument, mit dem das Land Brandenburg als Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) definiert, wie im ganzen Land eine attraktive Bedienung im öffentlichen Personennahverkehr erfolgen soll“. Besonders stehe dabei die Verkehrswende im Fokus, heißt es.

 

Kommunen und Landkreise zahlen mit

Bereits 2012 stand der Betrieb der beiden Streckenverbindungen vor dem Aus. Nur dank hartnäckiger Verhandlungen mit dem Land beziehungsweise dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und unter finanzieller Beteiligung der anliegenden Kommunen und der beiden Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin konnten der RB 73 und der RB 74 erhalten werden. Seitdem zahlen diese gemeinsam 25 Prozent der Betriebskosten für die beiden Verbindungen.

 

Mit dem Entwurf – sollte er beschlossen werden – dürfte auch die schnelle Anbindung von Pritzwalk über Wittstock und Neuruppin in die Mitte Berlins Geschichte sein: Der Ausbau der so genannten Durchbindung des Regionalexpresses RE 6, der Prignitz-Express, parallel zur S-Bahn in Richtung Tegel und weiter ins Zentrum ist nicht mehr vorgesehen – aus Kostengründen. Auffangen soll dies nach Angaben des VBB ein Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn ab Hennigsdorf sowie eine Anpassung des RE-6-Taktes von jetzt 60 auf dann 30 Minuten. Geprüft wird nun, ob der Prignitz-Express östlich oder westlich von Berlin verlaufen und von dort in Richtung City einfahren kann. Beate Vogel

 

Bild zur Meldung: Auf einem großen Banner am Bahnhof fordern Dr. Ronald Thiel und die Amtsleiter Kornelia Wienke, Sabine Kadasch und Jan Waldmann den Erhalt der Bahnverbindungen RB 73 und RB 74 und die Durchbindung des RE 6. Foto: Katja Zeiger