Wandergesellen erbaten Spende im Rathaus

08. 09. 2021

Pritzwalk. Zwei Gesellen auf der Walz machten am Dienstag Station im Pritzwalker Rathaus und baten traditionell um eine kleine Unterstützung für ihre Reisekasse. Zimmerer Louis Eitel und Tischler Nico Schwänz haben sich der Jahrhunderte alten Tradition der Wanderschaft zünftiger Gesellen verpflichtet. Vor Bürgermeister Dr. Ronald Thiel und Kämmerin Kornelia Wienke sagten sie ihren Wanderspruch auf: „Es spricht ein Fremder für einen Fremden in der Fremde“, so Nico Schwänz.

 

Bei einer Tasse Kaffee erzählten die beiden Gesellen von den bisherigen Stationen ihrer Reise. Louis Eitel stammt aus Heringsdorf (Usedom) und ist seit etwa zweieinviertel Jahren auf der Walz. Er führt nun seinen Reisegenossen Nico Schwänz in die Gebräuche der Wanderjahre ein. Der Tischler hat in Bad Belzig gelernt und ist erst seit vier Wochen unterwegs.

Einen Plan haben die beiden jungen Männer nicht. Sie kamen zuletzt aus Neuruppin, davor waren sie in Bayern, Würzburg und Köln. Nach dem Halt in Pritzwalk soll es wieder in Richtung Westen gehen.

 

Gesellen auf der Walz sollen laut Louis Eitel drei Jahre und einen Tag in der Fremde unterwegs sein. Während dieser Zeit sollen sie von Spenden leben oder dem Lohn der Arbeit, die sie auf der Walz antreten. Sie benutzen kein Handy und dürfen ihrem Heimtatort nicht näher als 50 Kilometer (berichtigt, Erstfassung 15 Kilometer) Berichtigt kommen. Der Besuch in Rathäusern, wo sie eine Spende für ihre Reisekasse erhalten, gehört zur Tradition der Wandergesellen. Er wird mit einem Stempel und dem Datum des Besuchs in einem kleinen Büchlein vermerkt. Beate Vogel

 

Bild zur Meldung: Die Wandergesellen Louis Eitel und Nico Schwänz besuchten auf der Walz auch Bürgermeister Dr. Ronald Thiel im Pritzwalker Rathaus. Foto: Beate Vogel