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Für Jonas: 600 Personen ließen sich typisieren

06. 05. 2019

Pritzwalk. Die Leukämieerkrankung des 21-jährigen Jonas Ferner aus dem Pritzwalker Ortsteil Beveringen bewegt viele Menschen in und um Pritzwalk dazu, ihre Hilfe anzubieten. Eine Stammzellenspende könnte ihm helfen, die Krankheit zu besiegen.

 

Termin wurde kurzfristig organisiert

Seine Familie, Freunde, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Beveringen und der Pritzwalker Fußball- und Hockeyverein (FHV) 03 organisierten deshalb kurzfristig gemeinsam mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eine Registrierungsaktion. Am Samstag, 4. Mai, ließen sich in der Zeit von 10 bis 15 Uhr 604 Freiwillige in der Sporthalle der Friedrich-Ludwig-Jahn-Grundschule in der Straße Zur Hainholzmühle als potenzielle Stammzellspender typisieren.

 

Wettlauf mit der Zeit

„Die Zeit drängt“, erklärt Tino Gutsche vom FHV 03. „Deshalb haben wir alles nur Mögliche in Bewegung gesetzt, um diesen Termin so schnell wie nur möglich auf die Beine zu stellen. Alle, die wir angesprochen haben, reagierten positiv, die Stadt stellte uns die Turnhalle zur Verfügung. Bekannte, Freunde, Studienfreunde, der Sportverein, soziale Medien halfen dabei, auf Jonas‘ Schicksal aufmerksam zu machen, denn wichtig war und ist es, dass möglichst viele Menschen zur Typisierung kommen“, sagte Tino Gutsche.

 

Nur ein Wattestäbchen

Die Rechnung ging auf. Von Beginn an kamen Leute und ließen sich registrieren. Das war ganz einfach, denn für die Typisierung war es nur nötig, ein Wattestäbchen in den Mund zu führen und dann der DKMS zur Verfügung zu stellen. Für Sonnabend standen allein 44 ehrenamtliche Registrierungshelfer bereit.

 

Lob für die Organisatoren

Fachlich unterstützt wurden die Helfer von Mara Scherner und Anna Lena Schmidt, Werkstudentinnen bei der DKMS, wo die Knochenmarkspenderdatei angesiedelt ist. Beide nahmen die Einweisung der Helfer vor und fungierten als Ansprechpartnerinnen in fachlichen Fragen. Sie lobten das Organisatorenteam um Tino Gutsche, Guido Altenburg und Janine Gellert für die mit hoher Motivation getroffenen Vorbereitungen.

 

Geldspenden sind willkommen

Nicht nur potenzielle Stammzellenspender, auch Geldspenden waren und sind willkommen. Jede Typisierung kostet 35 Euro, die aus Spenden finanziert werden. So wurden bereits beim Osterfeuer der Beveringer Feuerwehr 700 Euro gesammelt, beim Reit- und Fahrverein Pritzwalk sowie am 4. Mai weitere Geldspenden gesammelt. Befreundete Hockeyvereine wie der ATSV Güstrow und der Hockeyverein Falkensee haben eigene Typisierungsaktionen für Jonas gestartet. Auch die Technische Hochschule Wildau, an der Jonas studiert, hat eine Initiativgruppe gegründet.

 

Viele Unterstützer halfen

Unterstützt wurde die Veranstaltung weiter von zahlreichen Vereinen, Firmen und Privatleuten, wie der Meyenburger Möbel GmbH als Arbeitgeber von Jonas, von seinen Sportkameraden vom FHV, von der Feuerwehr Beveringen, der gemeinnützigen Bildungsgesellschaft Pritzwalk, der Industrie- und Handelskammer, der Technischen Hochschule Wildau und nicht zuletzt von der Stadt Pritzwalk, um nur einige Unterstützer zu nennen.

 

6600 Euro kamen zusammen

Laut Tino Gutsche waren 125 Helfer am Samstag vor Ort, darunter 30 Ehrenamtler des Deutschen Roten Kreuzes aus den Einsatzgruppen in Pritzwalk, Perleberg und Wittenberge.

Die Neudorfer Fleischerei rückte mit Bratwurst an. Dazu erhielten die Initiatoren als Spenden 39 Kuchen, zehn Salate und belegte Brötchen. Getränkehändler steuern 30 Kisten Wasser, zehn Kisten Cola sowie Fanta, Sprite und Säfte bei, deren Verkaufserlös ebenfalls in die Spendensumme eingingen. Schließlich kamen bei der Aktion 6600 Euro zusammen.

 

Grenzenlose Anteilnahme

„Dank an alle Beteiligten und die Organisatoren der Veranstaltung. Dank auch an die 600 Leute, die sich haben typisieren lassen. Es ist toll, dass es bei solch einer Aktion keine Grenzen gibt und Betroffene nicht allein gelassen werden und Helfer Unterstützung aus vielerlei Quellen bekommen“, sagte der Pritzwalker Bürgermeister Dr. Ronald Thiel.

 

H.-W. Boddin

 

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