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Pritzwalker produzieren Präzisionszahnräder

21. 03. 2019

Pritzwalk. Kunden in aller Welt verbauen Zahnräder aus dem Zahnradwerk Pritzwalk. Das Unternehmen, das in diesem Jahr 50 Jahre alt wird, stellt in der Freyensteiner Chaussee hochpräzise Bauteile her. Die Geschäftsführer Dr. Hermann Andreas und Reiko Viereck führten den Prignitzer Landrat Torsten Uhe und auch den Pritzwalker Bürgermeister Dr. Ronald Thiel am 19. März durch den Betrieb.

 

Zahnräder und Wellen aus Pritzwalk sind von außen nicht zu sehen. Dabei verbaut zum Beispiel der Waggonhersteller Bombardier in Hennigsdorf Zahnräder aus der Prignitz. „Das ist unser größter Einzelkunde“, sagte Dr. Hermann Andreas. Pritzwalker Präzisionszahnräder finden sich zum Beispiel im ICE Prag-Hamburg, im Flughafenzubringerzug in Honkong oder in der Cross Railway in London. Die Kunden sitzen in der ganzen Welt.

 

100 bis 1800 Millimeter

Drehen, Verzahnen, Härten und Schleifen sind die Arbeitsgänge, bevor ein Zahnrad den Betrieb mit 28 000 Quadratmetern Produktionsfläche verlässt. „Wir bauen Zahnräder auch für erneuerbare Energieanlagen, den Bergbau, Schiffbau, Kompressoren und vieles mehr“, erklärte Reiko Viereck, der seit Dezember 2018 Geschäftsführer ist. Der Durchmesser der stählernen Bauteile reicht von 100 bis 1800 Millimeter. „Damit sind wir sehr vielseitig aufgestellt.“

 

Zwar gibt es hier und da noch alte Dreh- und Fräsmaschinen, doch setzt das Zahnradwerk auf die Investition in moderne Technik: So eine Maschine kann um die eine Million Euro kosten. Dafür kann sie aber auch eine Menge: An einem „5-Ax-Fräszentrum“ können dank des rundum beweglichen Tisches sogar schräge Löcher präzise in ein Bauteil gebohrt werden, erklärt Geschäftsführer Viereck.

 

Gedreht und gefräst wird hinter Glas: Die Maschinen bearbeiten und kühlen das Bauteil zeitgleich mit einem Ölgemisch oder einem Polymer. Der Mitarbeiter überwacht den Vorgang. Für jeden Auftrag werden die Daten nach Kundenwunsch extra in die Anlagen eingegeben. „Unsere Industriemechaniker arbeiten also viel am Bildschirm“, sagte Reiko Viereck.

 

Eigene Härterei

Dass die Pritzwalker Zahnradwerker die Bauteile in der eigenen Härterei behandeln, ist laut Hermann fast ein Alleinstellungsmerkmal. Zum Schluss wird das Zahnrad mit hochsensiblen Messgeräten auf seine Qualität geprüft. „Lagerproduktion gibt es hier nicht“, sagt Geschäftsführer Hermann Andreas.

 

Seit der Übernahme des Zahnradwerkes Pritzwalk im April 2017 konnte die Zahl der Mitarbeiter von 165 auf inzwischen 200 erhöht werden. Das Unternehmen erreicht inzwischen einen Jahresumsatz von 24 Millionen Euro und gehört damit im „Nichtautomobilbereich“ zu Deutschlands größten Zahnradherstellern.

 

Unter den 200 Mitarbeitern sind auch zehn Azubis, sagte Reiko Viereck. Das Zahnradwerk sucht auch fürs nächste Ausbildungsjahr wieder Nachwuchs, der an den hochspezialisierten Maschinen arbeiten möchte. Ausgebildet werden Mechatroniker, Industriemechaniker, Werkzeugmechaniker und andere Berufe. Auch Industriekaufleute bildet das Zahnradwerk aus. „Wir bieten sogar ein Duales Studium an“, so Reiko Viereck. Beate Vogel

 
 
 

Bild zur Meldung: In der modernen Härterei: Reiko Viereck (M.) erläutert die Abläufe. Im Bild: Geschäftsführer Dr. Hermann Andreas, Torsten Uhe, Dr. Ronald Thiel, Uwe Büttner. Foto: Beate Vogel