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Photovoltaik und Bolzplatz statt Altlasten

31. 01. 2019

Seefeld. Die Firma Voltgrün aus Regensburg will im Pritzwalker Ortsteil Seefeld eine Photovoltaikanlage errichten. Über die Einzelheiten klärte Ende Januar Stefan Trummer, einer der Geschäftsführer der Firma, interessierte Seefelder in einer Einwohnerversammlung auf. Ihm ist es wichtig, dass die Bürger bereits vor dem öffentlichen Verfahren – zurzeit sei das Vorhaben in der Vorplanungsphase – bei dem Projekt mitgenommen werden.

 

Die Stadt Pritzwalk ist seit Anfang 2018 Eigentümer der Flächen südlich der Dorfstraße. Das etwa einen Hektar große Areal des einstigen KFL-Betriebes ist als Konversionsfläche eingestuft. Damit bietet es die Chance, dass es als Standort für Photovoltaikanlagen genutzt werden kann. „Wir wollen eine PV-Anlage mit 750 Kilowatt-Peak aus 2600 Modulen bauen“, so Trummer.

 

Auf Altlasten untersucht

Der Vorteil für die Seefelder sei, dass die Firma Voltgrün, die später auch Betreiber der Anlage sein will, die Altlasten auf der Fläche, das seit 20 Jahren verfällt. „Die Tankstelle, das alte Verwaltungsgebäude und einige Hallen waren ja bereits in den 1990er Jahren abgerissen worden“, erinnerte der Voltgrün-Geschäftsführer. Seine Firma hatte nun in diesen Bereichen eine Bodenuntersuchung in Auftrag gegeben, um das Gefahrenpotenzial abschätzen zu lassen.

 

Das Ergebnis: Im Bereich der Tankstelle sei das Erdreich auf zehn mal zehn Metern belastet. Die Untersuchungen haben aber laut Trummer ergeben, dass eine Gefährdung des Grundwassers nicht zu befürchten ist. „Das sind Benzolstoffe, die teils eingekapselt sind.“ Dieses Stück werde von der Bebauung mit Solarmodulen ausgespart. Die Investorfirma steht dabei in engem Kontakt mit dem Landkreis Prignitz.

 

Alle Unterlagen gehen noch einmal in die Beteilung der Träger öffentlicher Belange und der Bürger, die sich dann noch einmal dazu äußern können. Ziel von Voltgrün ist es, im dritten Quartal 2019 Baurecht zu haben. Innerhalb von vier Wochen könne die Anlage dann stehen und zum Jahresende in Betrieb gehen. Ans Stromnetz angeschlossen werden kann die Anlage laut Trummer über bereits vorhandene nahe Stationen, die für die umliegenden Windparks gebaut wurden.

 

Gebüsch als Sichtschutz

Zur Dorfstraße hin sollen Büsche gepflanzt werden. Sind sie in vier, fünf Jahren groß genug, ist die Anlage von der Straße aus nicht mehr zu sehen. Zudem könnte ein Bolzplatz und ein Kinderspielplatz errichtet werden. Auch zehn Parkplätze am Dorfgemeinschaftshaus sind geplant.

 

Die Seefelder sehen das Projekt größtenteils positiv, zumal ein Schandfleck im Dorf verschwindet. Außerdem können sie bei der Neugestaltung der Fläche im Dorfzentrum mitwirken. Die will die Stadt Pritzwalk übernehmen. Die Mittel dafür sind im Haushalt der Stadt bereits eingeplant. Beate Vogel

 

Bild zur Meldung: Die Luftaufnahme zeigt, wo die PV-Fläche angelegt werden soll. Zur Dorfstraße hin könnte das Gelände als Freizeitfläche gestaltet werden. Quelle: Voltgrün