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Mitten in der Pritzwalker Innenstadt: Senioren-WG mit 24-Stunden-Betreuung

19. 12. 2018

Pritzwalk. Im großen Gemeinschaftsraum im Gebäude in der Pritzwalker Marktstraße 30 schnippeln die Damen Äpfel und Orangen. Die sollen in den Obstsalat, den es später zum Mittagessen geben soll. Die Seniorinnen und Senioren werden bei der Vorbereitung der Mahlzeiten mit einbezogen. Wie es sich in der Einrichtung „Privates Seniorenwohnen“ lebt, davon machte sich am Dienstag Bürgermeister Dr. Ronald Thiel ein Bild. Firmeninhaber Norman Feuerböter führte das Stadtoberhaupt durch die Räume, die sich über drei Etagen verteilen. Je acht seniorengerechte Zimmer mit eigenem Bad sind im Erdgeschoss und in der ersten Etage an die Bewohner vermietet. Im Obergeschoss gibt es zudem behindertengerechte Bäder.

 

Frühstück im Gemeinschaftsraum

Die Bewohnerinnen und Bewohner, deren Namen im Flur an der Tür stehen, haben ihre 25 Quadratmeter großen Wohnräume mit ihren eigenen Möbeln eingerichtet und selbst dekoriert. Jede Etage verfügt über einen Gemeinschaftsraum, in dem die acht Mieter Frühstück und Abendessen einnehmen. „Hier können die Bewohner mit ihren Angehörigen auch mal eine kleine Familienfeier veranstalten“, sagt der 32-jährige Firmenchef.

Im großen Gemeinschaftsraum in der zweiten Etage, in dem auch Tagespflege angeboten wird, essen alle zusammen zu Mittag und trinken Kaffee. Die Mahlzeiten bereiten sie auch gemeinsam vor. Das ist laut Feuerböter gewollt: „So kommen alle in Kontakt und keiner muss allein im Zimmer sitzen.“ Zudem bietet die zentrale Lage Gelegenheit für Stadtspaziergänge.

 

Inzwischen eine Warteliste

In der Wohngemeinschaft werden 16 Rentnerinnen und Rentner 15 Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern betreut, die im Alltag hier und da Hilfe brauchen, erklärt der 32-jährige Firmenchef: „Wir sind voll und haben inzwischen eine Warteliste.“ Das Besondere im „Privaten Seniorenwohnen“ ist die durchgehende Nachtwache, die das Haus anbietet. So sind die teils gebrechlichen Mieter 24 Stunden abgesichert. Trotz dieses zusätzlichen Angebotes finanziere sich die Einrichtung allein.

 

Aus eigener Kraft gestemmt

Eröffnet hat Feuerböter die Einrichtung in der Marktstraße 30 im April 2017. Zwei Jahre hatten die Bauarbeiten gedauert. Feuerböter musste sich dabei etwa bei der Traufhöhe und der Fassadengestaltung nicht nur an die Gestaltungssatzung für die Altstadt halten, er stemmte das Projekt zudem aus eigener Kraft. Während der Bauphase kam es immer wieder zu Behinderungen durch die Baufahrzeuge. „Da muss ich das Ordnungsamt der Stadt noch einmal sehr loben. Das war ein sehr menschlicher Umgang“, erinnerte Feuerböter.

Bürgermeister Thiel lobt das Engagement des jungen Unternehmers: „Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie man für einen Lückenbau in der Innenstadt eine gelungene Nutzung findet.“ Das Gebäude füllt nun eine Brachfläche, für die die Stadt Pritzwalk unter dem Motto „Raum sucht Bauherren“ geworben hatte. Das einstige Wohnhaus von Bürgermeister Emil Dörfel, das an dieser Stelle stand, war 2006 komplett abgebrannt. Beate Vogel

 

 

Bild zur Meldung: Im Gemeinschaftsraum schnippeln die Damen Früchte für den Obstsalat. Foto: Beate Vogel/Stadt Pritzwalk