Seniorentreff Wilmersdorf (17. 06. 2015)

Mit „HERTHA“ auf dem Untersee

 

Die Senioren, die sich sonst im Dorfgemeinschaftshaus des Vereins „Feuerwehr, Kultur und Dorfleben e. V.“ in Wilmersdorf treffen, gingen am 17.06.2015 an Bord der „HERTHA“ und erkundeten die Kyritzer Seenkette. Sie ist rund 22 km lang und erstreckt sich von Bork über Karnzow, Stolpe und Kyritz bis nach Wusterhausen/Dosse. Rundfahrten werden allerdings nur auf dem Unter- und dem Klempowsee angeboten.

Manchen zieht es auf der Suche nach einem schönen Fleckchen Erde in die weite Welt. Dabei gibt es doch manchmal in unmittelbarer Nähe soviel Schönes zu entdecken!

Kuchen, Schnittchen und Kaffee wurden mitgebracht. Alles andere, was der Mensch zum Leben braucht, gab es an Bord. Bevor die Damen und Herren in See stachen, wurde ein altes, weithin bekanntes und sehr wirksames Hausmittel gegen die Seekrankheit verteilt. Es verfehlte seine Wirkung nicht, niemandem wurde schlecht. Die letzten Ängste wurden den Reisenden vom Kapitän genommen. Er erklärte, dass die Reisenden vor Eisbergen keine Furcht zu haben bräuchten – selbst bei einem Zusammenstoß nicht. Ein Matrose unter Deck würde den Bug des Schiffes ständig beobachten und - sollte Wasser eindringen - zum Heck laufen und hier ein Loch in die Schiffswand schlagen, so dass eindringendes Wasser sofort wieder ablaufen könne. Fazit: Alles im Lot auf`m Boot!

Von Kyritz aus ging die Fahrt zunächst an der „Liebesinsel“ vorbei in den Klempowsee bis Wusterhausen. Der Kapitän gab dabei Erläuterungen zu den besonderen Reizen dieser Gegend. So erfuhren die Senioren, dass im Wasser des Unter- sowie des Klempowsees die Seerosen sehr gut gedeihen. Die Pflanzen stehen allerdings unter Naturschutz und genießen besondere Aufmerksamkeit. Jeden Morgen und Abend würden sie gezählt und einmal pro Woche gegossen werden.

Nach der Wende ging es zurück in den Untersee, an Kyritz und Bantikow vorbei bis fast nach Stolpe. Der kurze Kanal zum Anleger in Stolpe konnte von der „HERTHA“ nicht befahren werden. Begleitet wurden die Ausflügler auf ihrer Tour von anderen Wassersportlern, aber auch von den Familien Schwan und Haubentaucher, wie die Bilder in der Anlage zeigen.

Neben der Gegend ist natürlich auch das Schiff sehr interessant. Es wurde bereits 1886 in Dienst gestellt und fuhr zunächst im Berliner Raum. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte es die „Weiße Flotte“. 1964 wurde es außer Dienst gestellt und wartete irgendwo auf die Verschrottung. Davor gerettet wurde die „HERTHA“ von der Familie Dentler aus Wusterhausen. Das Schiff wurde restauriert, modernisiert und schließlich per Tieflader zum Untersee gebracht. Hier fährt die „alte Dame“ noch heute.

In der Historie des früheren Dampfschiffes gibt es etwas ganz Besonderes zu vermelden: Im Jahre 1892 gründeten Sportler auf dem Schiff den Berliner Fußball Club Hertha 1892. Anhänger dieses Klubs machen regelmäßig Fahrten mit der „HERTHA“.

Nach gut 2 Stunden war die Rundreise beendet.

Vielen Dank an den Kapitän, den Bootsmann und den Matrosen unter Deck für die schöne und sehr interessante Fahrt mit der „HERTHA“!

Es bedanken sich alle Senioren und die Organisatoren.



 

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